Vor ca. 3 Wochen hatte ich ein Telefonat mit meinem guten Lauf-Freund Martin. Ich habe ihn gefragt, ob er mich nicht nach Haiti begleiten möchte. Ich habe gleich gespürt – so ganz abgeneigt war er nicht. Er wollte sich dazu am nächsten Tag nochmal bei mir zurück melden. Das tat er auch. Welch Wendung. Nicht er wollte sich mit mir auf den Weg in dieses Abenteuer machen – sein Sohn Felix (21 Jahre) hat sich begeistern lassen.
Ich habe mir über die Nacht intensiv den Kopf darüber zerbrochen, ob es gut ist, wenn Felix mit kommt. Es ist ja doch eine Reise mit einem gewissen Risiko. Die Verantwortung ist groß. Die Deutsche Botschaft rät auf ihrer Webiste nach wie vor von Reisen nach Haiti ab – vor allem vor dem Aufenthalt in der Hauptstadt Port-au-Prince wird gewarnt.

Ich habe es als Vertrauensbeweis verstanden, dass Bettina und Martin mir ihren Sohn anvertrauen. Jetzt mussten weitere Vorbereitungen getroffen werden. Flugticket buchen, Bahnfahrkarten besorgen, Hotel in Paris um eine Person erweitern, Aufenthalte vor Ort in Haiti (Dano, Méyer, Port-au-Prince) für 2 Personen organisieren und mit meinen Partnern und Freunden klar machen.
Alles ist – soweit möglich – vorbereitet. Und alles weitere wird kommen, wie es kommen soll.

Mein Sohn Toni und ich haben Felix`s Familie (Bettina, Martin, Eva) zum Grillen zu uns nach Hause eingeladen. Ab 17:30 Uhr lagen die leckeren italienischen Salsicce auf dem Grill. Wir haben uns intensiv ausgetauscht, viel gelacht und noch ein gutes Fläschchen Wein getrunken. Die Verabschiedung war herzlich. Als Felix`s Eltern und seine Schwester los gefahren sind, habe ich gespürt, wie in mir das Gefühl aufkam: OK – jetzt geht’s los! Puh. Durchschnaufen.

Felix ist sehr interessiert und hat sich mit der Reise und dem Land auseinandergesetzt und sich vorbereitet. Das ist gut. Und zeigt mir, dass er die richtige Einstellung für dieses Abenteuer an meiner Seite mitbringt.

Kurz nach Mitternacht haben wir uns dann ins Bett verabschiedet. Schlaf gut – Felix.
Die Nacht war unruhig für mich. Meine Frau – das liebste, was ich habe – ist mit ihren besten Freundinnen auf einem Wochenend-Trip im Schwarzwald. Also musste ich die letzte Nacht vor meiner Abreise alleine mit mir verbringen. Immer wieder lag ich wach, dien Gedanken kreisten um  meine Familie, die Reiseplanung, Haiti, Dano, unsere Schule in Dano, die Kinder dort, ……………
Wird alles wie geplant – soweit man eine Reise nach Haiti planen kann – ablaufen? Irgendwann bin ich dann eingeschlafen.